Syphilis und andere sexuell übertragbare Infektionen in NRW

Die Anzahl der Syphilis-Meldungen aus Nordrhein-Westfalen ist 2023 mit 1.978 Meldungen erneut höher als im Vergleich zum Vorjahr (2021: 1.437, 2022: 1.793).

Eine besonders hohe Zahl an Meldungen sind im Jahr 2023 in den Gebietseinheiten Köln, Düsseldorf und Detmold sowie im jeweiligen Umland zu verzeichnen. Im Jahr 2023 sind 1.157 Infektionen mit dem Übertragungsweg „Männer, die Sex mit Männern haben“ versehen, 292 mit dem Übertragungsweg „Heterosexuelle Kontakte“. Registriert wurden außerdem 2 „konnatale Infektionen“, 12 Infektionen durch „Kontakt zu Prostituierten“ und 5 durch „Ausübung von Prostitution“. Bei 510 Infektionen wurde der Übertragungsweg nicht erhoben.

Die überwiegende Anzahl der Meldungen sind Männer (1.813), 156 sind Frauen, 2 sind divers und bei 7 Personen war das Geschlecht unbekannt.

Bei Männern finden sich in der Alterspanne von 35-39 Jahren die meisten Meldungen pro Jahr, ein zweiter Höhepunkt findet sich in der Alterspanne von 50-54 Jahren. Bei Frauen finden sich die meisten Infektionen in der Altersspanne zwischen 25-29 Jahren. Die Inzidenz (Anzahl der Fälle pro 100.000 Einwohner*innen) liegt in NRW im Jahr 2023 bei 10,9; in Deutschland im Vergleich bei 10,85 (vgl. 2022 NRW: 9,88; D: 9,9).

Syphilis kommt in der HIV-Prävention eine besondere Bedeutung zu. Sie ist eine relativ stark verbreitete und leicht übertragbare Infektion, die die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren, um den Faktor 2-4 erhöht. Die AG Aidsprävention hat 2013 Empfehlungen zur HIV-Prävention vor dem Hintergrund der Entwicklung der Syphilis in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht, um sowohl die Akteur*innen der HIV-Prävention in den Kommunen und der Freien Wohlfahrtspflege als auch die Behandler*innen in Kliniken oder niedergelassenen Praxen für die Bedeutsamkeit der Information, Prävention und Therapie zu sensibilisieren.

Zahlen aus: »Robert Koch-Institut: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Abfragedatum: 20.08.2024«