Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Besuch der Arbeitsgemeinschaft in Bochum

17. Februar 2016 – Einmal im Jahr tagt die Arbeitsgemeinschaft "auswärts", um mit den Hauptakteurinnen und -akteuren der HIV-/AIDS-Prävention vor Ort über die konkreten Herausforderungen der regionalen Arbeit in einen Austausch einzutreten.

Gestern waren das Gremium im Bochumer Gesundheitsamt zu Gast, wo die Mitglieder von Dr. Sonja Mannherz, Abteilungsleiterin, und Janet Wach, AIDS-Koordinatorin, herzlich begrüßt wurden.


Über 25 Jahre Kooperation

Janet Wach, Gesundheitsamt, Renate Pawellek, profamilia Bochum, und Arne Kayser, Aidshilfe Bochum, berichteten von der örtlichen Arbeit. Seit 1988 sind die Akteurinnen und Akteure in einem Arbeitskreis vernetzt, der auch die Rosa Strippe, Madonna und eine örtliche Drogenberatung einschließt.

Das Testangebot des Gesundheitsamtes wurde von Anfang an stark frequentiert, wie Janet Wach erzählte. Heute werden rund 2500 HIV-Tests pro Jahr durchgeführt. Ergänzt wird das Angebot um Untersuchungen auf Syphilis, Gonorrhoe und Clamydien.

Renate Pawellek berichtete, dass die Nachfrage nach sexualpädagogischer Unterstützung sowohl in Schulen als auch in außerschulischen Jugendeinrichtungen sehr hoch sei; die Wartezeit betrage etwa drei bis vier Monate. Minderjährige Flüchtlinge werden über Schulen, Wohngruppen und die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum erreicht. Sprachliche Barrieren erschweren gleichwohl die umfassende sexualpädagogische Unterstützung.


Das neue WIR-Gefühl

Arne Kayser stellt die Grundzüge des neuen Walk in Ruhr (WIR) - Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum vor. Im WIR werden die Aidshilfe Bochum, das Gesundheitsamt, die Immunologische Ambulanz des St. Josef-Hospitals, Madonna, Profamilia und die Rosa Strippe ein gemeinsames Angebot im Themenfeld "Sexuell übertragbarer Infektionen" gestalten.

Ziel sei es, die Themen HIV, STI und sexuelle Gesundheit besser zu verknüpfen und die medizinische und psychosoziale Versorgung enger zu verzahnen. Zugangswege sollen vereinfacht, ein frühzeitiger Zugang zu freiwilliger Therapie sichergestellt werden. Die Konzeptentwicklung wurde vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Die Arbeitsstruktur bietet ebenfalls die Möglichkeit, die Weiterentwicklungen der Prävention (z.B. PREP) kompetent aufzugreifen und in die Palette der Präventionsmöglichkeiten zu integrieren.

Ergänzt wird das Angebot durch einen offenen Café-Bereich, in dem Gruppentreffen, Informationsveranstaltungen und Fortbildungen angeboten werden können.

Im Anschluss an die Sitzung konnten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die Räumlichkeiten des WIR kennenlernen. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung wird im Mai stattfinden.

Die Arbeitsgemeinschaft wünscht allen Beteiligten viel Erfolg!

 

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