Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Rückmeldung zur Beteiligung am Naloxon-Projekt bis 30.08.

Bild: Logo NALtrain, akzept / Deutsche Aidshilfe / Institut für Suchtforschung29. Juli 2021 - Am 1. Juli ist das erste bundesweite Naloxon-Modellprojekt „NALtrain“ des akzept-Bundesverband, der Deutsche Aidshilfe und des Instituts für Suchtforschung gestartet.

Naloxon ist ein Notfallmedikament, das bei Überdosierungen mit Heroin und anderen Opioiden angewendet wird. Es wirkt innerhalb weniger Minuten und kann Leben retten. Auch geschulte Laien dürfen es anwenden. Seit 2018 ist Naloxon als einfach anwendbares, verschreibungspflichtiges und damit erstattungsfähiges Nasenspray erhältlich. Doch bisher wird Naloxon noch zu selten eingesetzt.


NALtrain soll Wissen vermitteln und Netzwerke schaffen

Deshalb sollen im Rahmen des dreijährigen Modellprojekts in 40 Städten Mitarbeitende aus der Aids- und Drogenhilfe zu Naloxon-Trainer*innen ausgebildet werden, die ihr Wissen dann an drogengebrauchende Menschen weitergeben.

Zudem sind feste Kooperationen mit ärztlichen Praxen vorgesehen, damit die geschulten drogengebrauchenden Menschen dort wiederum ein Rezept für das Nasenspray erhalten. Eine Begleitevaluation wird die Fortschritte im Projektzeitraum untersuchen.


Teilnahme an den Trainings und der Evaluation - Rückmeldung bis 30. August 2021

Die Trainings sollen im November 2021 beginnen. Es kann eine Fortbildung eines gesamten Teams sein, aber auch ein regionaler Workshop mit Mitarbeitenden verschiedener Einrichtungen. Weitere Informationen und die Interessensbekundung zur Teilnahme am Projekt finden Sie hier (PDF). Die Interessensbekundung sollte bis zum 30. August 2021 gesendet werden an info@naltrain.org.


Webseite

Ergänzend zum Modellprojekt hat die Deutsche Aidshilfe die Website naloxontrainings.de lanciert. Die Website bietet unter anderem Info-Videos zum Drogennotfall, zur Anwendung von Naloxon und zur Ersten Hilfe sowie ein Online-Trainingsprogramm.


Die Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW und der Beirat der Suchtkooperation NRW empfehlen die Umsetzung von Naloxon-Programmen

Die Empfehlung Harm Reduction: Risiken mindern - Gesundheit fördern des Beirats der Suchtkooperation NRW (ehemals Landesstelle Sucht NRW) und der Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW benennt Überdosismanagement mit Naloxon als ein Bestandteil eines Bündels an zielgruppenspezifischen Maßnahmen und Ansätzen zur Verhinderung von drogenbezogenen Todesfällen und Infektionskrankheiten. Die beiden Gremien empfehlen, verstärkt die Ärzteschaft zur Vergabe des Medikaments zu sensibilisieren und Naloxon-Trainings inklusive der Vergabe von Naloxon-Kits für drogengebrauchende Menschen anzubieten.

 

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