Schutzbrief gegen Genitalverstümmelung

8. Februar 2021 - Allein in Deutschland leben 68.000 Frauen, die eine Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen mussten. Ein Schutzbrief informiert ab sofort über die rechtlichen Folgen, um Mädchen künftig auch im Ausland davor zu schützen.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung hat Bundesfrauenministerin Franziska Giffey am 5. Februar einen Schutzbrief vorgestellt, der Mädchen vor Genitalverstümmelung schützen soll.

Der Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung informiert über die Strafbarkeit in Deutschland, auch wenn die weibliche Genitalverstümmelung im Ausland vorgenommen wird. Es drohen bis zu 15 Jahre Haft. Weiterhin wird über den möglichen Verlust des Aufenthaltstitels informiert. Durch diese konkreten Informationen sollen Familien davon abgehalten werden, auf Reisen eine Genitalverstümmelung an ihren Töchtern durchzuführen. Der offizielle Schutzbrief gibt ihnen Argumente gegen den gesellschaftlichen und familiären Druck in den Herkunftsländern an die Hand. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Bundesaußenminister Heiko Maas, Bundesinnenminister Horst Seehofer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben den Schutzbrief ebenfalls mitunterzeichnet.

Der Schutzbrief wird auf den Websites der beteiligten Ministerien, der Bundesländer sowie mehrerer Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) zum Herunterladen und Bestellen bereitstehen. Der gedruckte Flyer soll künftig bei NGOs, Beratungsstellen und Arztpraxen ausliegen und so das Beratungspersonal bei der Aufklärung unterstützen. Der Schutzbrief soll zeitnah in andere Sprachen übersetzt werden - neben Englisch und Französisch auch in verschiedene afrikanische und asiatische Sprachen.

Den Schutzbrief zum Download finden Sie unter bmfsfj.de.
Die Pressemeldung des Ministeriums finden Sie unter bmfsfj.de.
Weitere Informationen des Ministeriums zu Genitalverstümmelung finden Sie unter bmfsfj.de.

Mehr Fakten, Materialien, kurze Bildungseinheiten zum Thema Genitalverstümmelung sowie Informationen zum Runden Tisch NRW gegen Beschneidung von Mädchen in NRW finden Sie unter kutairi.de.

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