Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Medizinische Rundreise zu HIV und COVID-19

Foto: Robert Koch-Institut

12. November 2020 - Die Deutsche Aidshilfe (DAH) bietet im November und Dezember 2020 eine Medizinische Rundreise zum Thema "HIV und Covid-19" an.

Die Covid-19-Pandemie beeinflusst auf mehreren Ebenen die HIV-, Hepatitis- und STI-Prävention und Versorgung. Die Kontaktbeschränkungen führen zwar dazu, dass Orte sexueller Begegnung und von Sexwork nicht mehr geöffnet haben, allerdings verlagern sich die Kontakte in den privaten oder illegalen Bereich. Die HIV-PrEP wird unter dem Vorwand der Kontaktbeschränkungen zum Teil nicht mehr verordnet. Die Fragen, ob und ab welcher Schädigung des Immunsystems unbehandelte Menschen mit HIV schwerere Verläufe bei Covid-19 zu erwarten haben, oder ob bestimmte HIV-Medikamente auch einen günstigen Einfluss auf die Covid-19-Erkrankung haben, sind noch nicht abschließend geklärt.

Deutlich ist, dass die Pandemie zu Einschränkungen in der Versorgung von chronisch Kranken führt. Die Aidshilfe-Arbeit wird durch Betriebsschließungen und veränderte Angebote beeinflusst. Kenntnisse der SARS-CoV-2-Infektion sind somit für die weitere Aufrechterhaltung der Präventionsarbeit unerlässlich.

Im Seminar werden Kenntnisse zu Transmission, Diagnostik und Therapie von SARS-CoV-2-Infektionen vermittelt:

  • Wie beeinflussen Covid-19-Infektionsrisiken die Sexualität?
  • Wie verlaufen Covid-19-Erkrankungen bei Menschen mit HIV-Infektion unter HIV-Therapie sowie bei Menschen mit HIV ohne Therapie und mit Immunschwäche?
  • Welche Auswirkungen hat die Covid-19-Epidemie auf die HIVVersorgung,welche auf die HIV-Prävention (PrEP)?
  • Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Sexarbeiter*innen (Bordellschließungen, Verlagerung von Sexwork in die Illegalität)?
  • Wie kann die Aidshilfe-Arbeit für Menschen in Haft aufrechterhalten werden?
  • Was ist der Stand zur Frage, ob Medikamente der HIV-Therapie Wirkung auf die SARS-CoV-2-Replikation haben könnten?
  • Wie weit ist die Forschung zur SARS-CoV-2-Impfstoffentwicklung, und welche Auswirkungen haben zeitlich begrenzt wirkende Impfstoffe auf die Pandemie?

DAH-Mitgliedsorganisationen können das Seminar zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen buchen. Um die regionale Vernetzung zu fördern, ist die Einladung von Kolleg*innen aus Gesundheitsämtern, Drogenhilfen, Sexualberatungsstellen oder der Jugend- und Migrationsarbeit erwünscht – soweit sich dies mit den Regeln für die Eindämmung der Covid-19-Pandemie vereinbaren lässt.

Als Zeitrahmen ist ein Tagesseminar von 10 bis 17 Uhr inklusive Mittagspause vorgesehen. Die weiteren Rahmenbedingungen entnehmen Sie bitte der Ausschreibung (PDF).

 

<<< zurück zur Liste "Aktuelles"