Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

DAH fordert Wiederzulassung der Sexarbeit

Foto: helgi, photocase.de30. Juli 2020 - Die Deutsche Aidshilfe fordert, dass Sexarbeiter*innen ihrer Tätigkeit umgehend wieder nachgehen dürfen, in Bordellen, mobil und auf der Straße. Entsprechende Hygienekonzepte lägen vor. Nachbarländer wie Belgien, die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Tschechien hätten diesen Schritt bereits vollzogen.

Aufgrund von Corona-Verordnungen dürfen Sexarbeiter*innen in Deutschland zurzeit nicht arbeiten. Prostitutionsstätten sind geschlossen. Während andere körpernahe Dienstleistungen bereits wieder möglich sind, gibt es für die Prostitution bisher so gut wie keine Lockerungen.


Verschärfung prekärerer Lebensbedingungen

Das aktuelle Tätigkeitsverbot bringe Sexarbeiter*innen in Notlagen. Viele seien ohne Einkommen, nicht wenige auch ohne Wohnraum oder Krankenversicherung. Prekäre Lebenssituationen und Abhängigkeitsverhältnisse werden verschärft.

Die Deutsche Aidshilfe macht deutlich, dass Prostitution trotzdem stattfindet. Viele Sexarbeiter*innen müssen arbeiten, um ihr Überleben zu sichern, weil staatliche Hilfen für sie nicht zugänglich sind oder nicht ausreichen. Die Folge sei, dass Sexarbeit im Verborgenen geschehe, wo professionelle Sicherheitsmaßnahmen wegfallen und Prävention und Hilfsangebote die Betroffenen kaum erreichen können. Die ökonomische Notlage schwäche zudem die Verhandlungsposition von Sexarbeiter*innen gegenüber ihren Kund*innen.

Entsprechende Hygienekonzepte liegen vor, so zum Beispiel das Hygienekonzept des Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen.

Die komplette Meldung der Deutschen Aidshilfe finden Sie unter aidshilfe.de. Das Positionspapier der Deustchen Aidshilfe finden Sie unter aidshilfe.de.

 

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