Robert Koch-Institut: Hepatitis C im Jahr 2019

23. Juli 2020 - Am 28. Juli findet der Welt-Hepatitis-Tag statt, der Anlass ist, auf Risiken, Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis-Infektionen aufmerksam zu machen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet anlässlich des Tags in einer Doppel-Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins über die Situation zur Virushepatitis B und D sowie Virushepatitis C im Jahr 2019.

Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus verlaufen in den meisten Fällen chronisch und zählen zu den wichtigsten Ursachen von Leberzirrhose und Leberkrebs, es existiert kein Impfstoff.

Verstärkte Bemühungen bei Prävention, Test und Behandlung in Schlüsselgruppen notwendig

Laut RKI wurden im vergangenen Jahr 5.947 Hepatitis-C-Diagnosen ans RKI übermittelt, davon 1.313 aus NRW. Der nach wie vor häufigste Übertragungsweg ist injizierender Drogenkonsum (61,1 Prozent), auf mann-männliche Sexualkontakte entfallen 6,1 Prozent und auf injizierenden Drogenkonsum in Haft 2,9 Prozent aller Meldungen mit bekanntem Übertragungsweg. Erstmals wurden durch das RKI alle gemeldeten Übertragungswege ausgewertet (u.a. neu: 5,3 Prozent durch Tattoos oder Piercings).

Das Fazit des RKI lautet: „Aktuell ist kein Rückgang der Zahl der gemeldeten Infektionen und insbesondere auch nicht der akuten Infektionen zu verzeichnen, so dass davon auszugehen ist, dass sich immer noch Personen neu infizieren. Um sich dem Ziel der Elimination anzunähern, müssen insbesondere Gruppen, in denen aktuell Infektionen übertragen werden, verstärkt getestet und der Behandlung und Prävention zugeführt werden.“

Hepatitis C in NRW

Die bundesweite Inzidenz liegt 2019 bei 7,1 HCV-Erstdiagnosen/100.000 Einwohner*innen. Nordrhein-Westfalen liegt 2019 mit einer Inzidenz von 7,3 leicht über dem Bundesdurchschnitt.

Die Inzidenzen in Nordrhein-Westfalens Kreisen und kreisfreien Städten sind sehr unterschiedlich. Sie reichen 2019 von 0,25 bis zu 27,36. Mehr lesen Sie hier.

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