Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Mobiler Drogenkonsumraum in Köln

Bild: Stadt Köln5. Dezember 2019 - In dieser Woche hat ein mobiler Drogenkonsumraum in Köln seinen Betrieb aufgenommen. Ab sofort stehen auf dem Cäcilienhof in der Jabachstraße montags bis freitags zu festgelegten Zeiten zwei Fahrzeuge bereit: Ein Fahrzeug, in dem Beratungen stattfinden, und ein Fahrzeug, in dem Drogengebrauchende unter medizinischer Aufsicht Drogen konsumieren können.

Das Angebot stellten Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen, Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes, sowie Vertreter*innen des Ordnungsamtes, der Polizei und der Kirchengemeinde St. Peter bei einem Pressetermin am Montag vor.

Die Fahrzeuge stehen auf dem Gelände der Kirchengemeinde. Die Kirchengemeinde Sankt Peter schätzt die Bedeutung dieser sozialen Einrichtung sehr positiv ein und unterstützte daher deren Realisierung. Das Gesundheitsamt betreibt das Drogenhilfeangebot in Eigenregie.


Nur ein Zwischenschritt

Da das mobile Drogenhilfeangebot in Fahrzeugen aufgrund des begrenzten Raumangebotes nur eingeschränkt Konsumplätze und vor allem begleitende Betreuungs- und Beratungsleistungen leisten kann und insofern lediglich als Übergangslösung geeignet ist, arbeitet die Verwaltung parallel weiter an der vom Rat beauftragten Etablierung eines dauerhaften Standorts.

"Ich bin sehr froh, dass es uns nach langem Anlauf gelingt, den Ratsbeschluss eines Drogenkonsumraums am Neumarkt umzusetzen. Der mobile Drogenkonsumraum ist nur ein Zwischenschritt und ich bin zuversichtlich, bald das Konzept für einen ,richtigen‘ Raum mit höherer Qualität und mehr Plätzen vorlegen zu können. Ich bedanke mich bei allen, die an den Konzepten mitgearbeitet und die sich in den nicht immer ganz einfachen Diskussionsprozess um den Drogenkonsumraum eingebracht haben", betonte Dr. Harald Rau.


Medizinische Hilfe, Beratung, Vermittlung und Lebensrettung

Die Drogenkonsumräume in Nordrhein-Westfalen haben im Jahr 2018 folgende Unterstützung geleistet:

  • rund 24.000 ärztliche/medizinische Hilfen wie beispielsweise Wundversorgung, Impfungen
  • rund 15.000 psychosoziale Interventionen wie Beratung, Krisenhilfe, Krisenintervention
  • rund 1.500 Safer-Use Beratungen (Schutz vor Infektionen wie HIV, Hepatitis B und C)
  • über 4.000 Beratung von erkennbar Substituierten
  • rund 18.500 Vermittlungen in weiterführende Hilfeangebote
  • über 350 Maßnahmen der Ersten Hilfe in Drogennotfällen einschließlich 7 Wiederbelebungsmaßnahmen

Mehr über die Drogenkonsumräume in Nordrhein-Westfalen lesen Sie im Jahresbericht 2018 unter landesstellesucht-nrw.de.

 

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