Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Stadt Wuppertal für eine nachteilsfreie Beteiligung von Menschen mit HIV am Arbeitsleben

Foto: blindguard, photocase.de20. März 2018 - Die Lebenssituation von Menschen mit HIV hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Gleichwohl spielt Diskriminierung im Alltag HIV-Positiver immer noch eine erhebliche Rolle, unter anderem im Arbeitsleben. Deswegen will die Stadt Wuppertal für eine nachteilsfreie Beteiligung von Menschen mit HIV am Arbeitsleben eintreten und ein Vorbild für andere Arbeitsgeber sein.


Menschen mit HIV sind im Beruf genauso leistungsfähig wie andere Arbeitnehmer*innen

Wer eine HIV-Infektion hat, muss einiges in seinem Leben umstellen. Das muss aber nicht die Arbeit betreffen: Inzwischen können Menschen mit HIV ein normales Leben führen und sind im Beruf genauso leistungsfähig wie andere Arbeitnehmer*innen. Aus diesem Grund ist der Wuppertaler Arbeitskreis AIDS an die Stadt herangetreten. Ziel war es, dass die Stadtverwaltung sich zum Thema HIV und Erwerbsleben positioniert und als vorbildlicher Arbeitgeber für Menschen mit HIV aufstellt.


Oberbürgermeister unterstützt die Initiative

"Ich habe diesen Vorstoß sofort begrüßt", erklärt Oberbürgermeister Andreas Mucke. "Als Oberbürgermeister  übernehme ich traditionell die Schirmherrschaft für den Welt-AIDS-Tag und habe mich in der Vergangenheit bereits für einen offenen und vorurteilsfreien Umgang mit Menschen mit HIV und AIDS - auch im Erwerbsleben - ausgesprochen."


Jeder Beruf kann ausgeübt werden

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Zahl der Infizierten auf etwa 88.400 in Deutschland, in NRW leben etwa 18.000 Menschen mit HIV. In Wuppertal sind 300 bis 400 Menschen infiziert. HIV ist - bei rechtzeitiger Diagnose - eine gut behandelbare chronische Erkrankung geworden. Nach Expertenschätzungen sind etwa zwei Drittel der Menschen mit HIV in Deutschland erwerbstätig. Sie sind im Schnitt genauso leistungsfähig wie Menschen ohne HIV.

In ihren Empfehlungen zum Umgang in der Arbeitswelt betont die Landeskommission AIDS, dass jeder Beruf auch mit einer HIV-Infektion ausgeübt werden kann und im Berufsalltag kein Risiko besteht, andere Menschen anzustecken. Dennoch ist der offene Umgang mit der HIV-Infektion am Arbeitsplatz keine Selbstverständlichkeit.

Die Deutsche AIDS-Hilfe hat mittels einer groß angelegten Befragung einen HIV-Stigma Index erstellt, in dem HIV-positive Menschen von Stigmatisierungen und Diskriminierungen berichten, auch im Erwerbsleben. Und die AIDS-Hilfe Wuppertal erfährt immer wieder von HIV-bedingten Problemen in der Arbeitswelt. Handlungsbedarf sieht die Landeskommission AIDS besonders im Bereich der Information und Beratung.


Vernetzung, Fortbildung und Anlaufstellen unterstützen die Entwicklung

Die Stadt möchte hier mit gutem Beispiel vorangehen und hat inzwischen einen Arbeitskreis gebildet. Außerdem wurden Ansprechpartner*innen benannt, an die sich Menschen mit HIV wenden können. Als externe Anlaufstelle steht die AIDS-Hilfe Wuppertal zur Verfügung. Im Intranet stehen Informationen rund um das Thema HIV und Erwerbsleben zur Verfügung. Angedacht sind Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung. "Damit wollen wir aktiv für eine nachteilsfreie Beteiligung von Menschen mit HIV am Arbeitsleben eintreten", so Mucke.


Mehr lesen Sie unter wuppertal.de.

Eine Broschüre zum Thema HIV/AIDS und Arbeitswelt finden Sie hier (PDF). Die gedruckte Broschüre kann per Email bestellt werden bei der Aidshilfe NRW.

 

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