Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Mehr Beratung und Test im Kreis Borken

Foto: kallejipp, photocase.de26. August 2021 - Aufklärung und Beratung zu Sexueller Gesundheit – mit diesem Ziel intensiviert der Kreis Borken einen wichtigen Teilbereich des Projektes "GutVernetzt – Netzwerk Stadt – Land – Dorf … Sexualität und Gesundheit". Zahlreiche Kooperationspartner*innen wollen mit verschiedenen Angeboten und Terminen auf das Thema HIV und auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) hinweisen und zudem die Versorgungsstrukturen präsenter machen. Gefördert wird das 2019 gestartete Projekt vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS). Beteiligt sind im Kreis Borken insbesondere das Gesundheitsamt mit der Aids-Koordination des Kreises, Reinhild Wantia und der Gesundheitsberatung für Menschen in der Prostitution, Doris Baron.


Mehr Transparenz für Angebote im ländlichen Raum

Sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien-, Humane Papillomavirus (HPV)- oder Herpes-Infektionen nehmen teils zu, gerade bei jungen Frauen. Die Idee des Projektes ist es, die gerade in den ländlichen Regionen NRWs – in diesem Fall im Regierungsbezirk Münster – oft unübersichtlichen Angebote im Bereich lebensweltorientierter HIV- und STI-Versorgung (Information, Beratung, Diagnostik und Behandlung) bekannter zu machen und zu vernetzen.

Eine individuelle und zielgruppenorientierte Ansprache wird durch wenig ausgebildete Community-Strukturen weiter erschwert. Dies wird durch den gemeinsamen Auf- und Ausbau eines Netzwerkes "Sexualität und Gesundheit" geändert: Abgestimmte und für alle transparente Versorgungsangebote werden mit den beteiligten Institutionen weiter etabliert. Modell steht dabei das WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin in Bochum. Von besonderer Bedeutung sind dort Kooperationen mit Einrichtungen, die zielgruppenspezifische Angebote vorhalten und den Zugang und die Zusammenarbeit für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko gewährleisten.

Dabei unterstützen "Runde Tische zur Sexuellen Gesundheit" bei der Einrichtung und Vernetzung von Angeboten. Dort wird ein Erfahrungsaustausch ermöglicht, und es werden gemeinsam die nächsten Ziele definiert und angegangen. Die ersten Ziele sind bereits zum Projektstart initiiert und erreicht worden: Neue Partner*innen – insbesondere interessierte Ärzt*innen für die Versorgung in der Region gewinnen, Öffentlichkeitsarbeit verstärken sowie Schulungen und Weiterbildungen durchführen.


Zusätzliche Anlaufstellen aufgebaut

Im Kreis Borken wurden konkret auch weitere Anlaufstellen etabliert: In den Städten Bocholt und Ahaus wurden mit den beiden Health Adviserinnen Theresa Voß und Ivonne Rauer zwei weitere monatliche Test- und Beratungsangebote eingerichtet. Hinzu kommt ein wöchentliches ärztliches Untersuchungsangebot in Borken. Hierzu konnten mit Dr. Martina Oenning und Anne Bludau zwei sehr erfahrene Gynäkologinnen gewonnen werden.

Die bestehenden Angebote – etwa die HIV-Tests über das Kreisgesundheitsamt, die Prostituierten-Gesundheitsberatung oder die verschiedenen Beratungs- und Betreuungsangebote der Aidshilfe Westmünsterland sowie des SkF, von PariSozial, der Diakonie oder Donum Vitae – werden in das Projekt miteinbezogen. Auch findet im September eine weitere Sitzung des Arbeitskreises Sexuelle Gesundheit im Kreis Borken statt.

Beteiligte Partner im Münsterland sind:

  • Ausführende Stelle und Projektleitung:
  • WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie (Katholisches Klinikum Bochum) der Ruhr-Universität Bochum
  • Verband der AIDS-Koordinator/innen NRW
  • Fachbereich Gesundheit Kreis Borken
  • Gesundheitsamt Kreis Recklinghausen
  • Gesundheits- und Veterinäramt der Stadt Münster
  • Fachstelle für Sexualität und Gesundheit – AIDS-Hilfe Münster e.V.
  • Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit der Beratungsstelle Tamar-Münsterland
  • Streetwork-Projekt "Marischa" Münster


Mehr lesen Sie unter kreis-borken.de.

 

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