Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Internationale Aids-Konferenz online gestartet

Logo: IAS 2021 11th Conference in HIV science19. Juli 2021 - 40 Jahre nach der ersten Berichterstattung über einen unbekannten Virus, der später Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) heißen sollte, startete gestern die viertägige Internationale Aids-Konferenz online. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die rund 6.000 Teilnehmenden aus aller Welt und machte deutlich, dass Aids durch die Coronavirus-Pandemie nicht in den Hintergrund rücken darf.

Einige auf der Konferenz vorgestellten Studien themtisieren auch den Zusammenhang zwischen der COVID-19-Pandemie und HIV. So wies die Internationale Aids-Gesellschaft (IAS) in ihrer Pressemeldung auf eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin: Der Studie zufolge erhöht HIV das Risiko schwerer und tödlicher Covid-19-Verläufe, vor allem bei Nichtbehandelten und Menschen mit Begleiterkrankungen.

Die Autor*innen kommt zu dem Ergebnis, dass die in der Studie eingeschlossenen Menschen mit HIV insgesamt ein um etwa 13 Prozent erhöhtes Risiko eines schweren und ein um etwa 30 Prozent erhöhtes Risiko einer tödlichen Covid-19-Erkrankung hatten. Dies passt zu Schätzungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut, die bei Menschen mit HIV von einem 1,5-fach erhöhten Risiko eines tödlichen Verlaufs ausgeht.

Die WHO hat dazu Daten von fast 270.000 Menschen aus 37 Ländern ausgewertet, die von Januar 2020 bis April 2021 mit Covid-19 ins Krankenhaus kamen. Darunter waren gut 15.000 Menschen mit HIV aus 24 Ländern – etwa 95 Prozent von ihnen aus Subsahara-Afrika, wo rund zwei Drittel aller Menschen mit HIV leben.

Der Altersdurchschnitt lag bei 45,5 Jahren, 37 Prozent waren männlich und fast 92 Prozent nahmen antiretrovirale Medikamente. Viele der Patient*innen mit HIV wiesen auch Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck (33 %), Diabetes (23 %) oder Übergewicht (17 %) auf.

Die Deutsche Aidshilfe empfiehlt Menschen mit HIV unter Therapie, die Schutzmaßnahmen weiter einzuhalten und sich vor allem impfen zu lassen. Menschen mit einem HIV-Risiko sollten sich testen lassen und ggf. eine Behandlung beginnen.

Mehr zur Studie und zu den sich daraus ergebenden Folgerungen lesen Sie unter aidshilfe.de.
Die Pressemeldung zum Kongress mit weiteren Studienhinweisen finden Sie unter ias2021.org.

 

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