Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Netzwerke fördern: Besserer Zugang für alle

Foto: kallejipp, photocase.de3. Juni 2020 - In Nordrhein-Westfalen existieren gute und vielfältige Möglichkeiten zur Information, Beratung, Test und Behandlung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.


Besserer Zugang für alle

Der Zugang zu den Angeboten ist jedoch nicht für alle Bürger*innen gleich gut und die Überleitung zwischen den verschiedenen Angeboten sollte verbessert werden.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW unterstützt daher seit September 2019 fünf regionale Netzwerke zum Thema "Sexualität und Gesundheit" für die folgenden zweieinhalb Jahre. Ziel ist die bessere Verzahnung zwischen den Angeboten, insbesondere im ländlichen Raum und über kommunale Strukturen hinweg.

Die Netzwerke widmen sich verschiedenen Zielgruppen und sind in unterschiedlichen Regionen angesiedelt. Ziel der Förderung ist, dass mehr Menschen die vielfältigen Angebote frühzeitiger und häufiger in Anspruch nehmen.


Fünf Projekte - fünf Lösungen

Fünf Projekte in fünf Regionen haben sich auf den Weg gemacht. Die aufzubauenden Netzwerke widmen sich unterschiedlichen Zielgruppen. Alle eint ein Ziel: Mehr Menschen nehmen die vielfältigen Angebote frühzeitiger und häufiger in Anspruch und werden besser weitergeleitet.

  • Kreis Siegen-Wittgenstein: Der Schwerpunkt liegt auf der besseren Erreichung der Zielgruppen, die bisher in Siegen nicht gut erreicht wurden, zum Beispiel schwule Männer, Drogenkonsument*innen und Sexarbeiterinnen. Dies soll durch den Aufbau eines Netzwerks mit örtlichen Beratungsstellen, Ärzt*innen und nahegelegenen Kliniken zur sexuellen Gesundheit unter anderem mit aufsuchender Arbeit ermöglicht werden.
  • Bielefeld, Kreis Herford und Kreis Gütersloh: Schwerpunkt ist der Auf- und Ausbau eines Netzwerks zur Gesundheitsförderung von Sexarbeiter*innen in der Stadt Bielefeld, im Kreis Herford und im Kreis Gütersloh unter anderem durch die Entwicklung neuer Zugangswege.
  • Essen, Duisburg, Kreis Wesel: Das Netzwerk legt einen besonderen Fokus auf die frühe Erreichung und die Verbesserung der infektiologischen Versorgung von drogengebrauchenden Menschen in Essen, Duisburg und im Kreis Wesel. Hier sollen auch Nutzer*innen von Party-Drogen durch einen Peer-to-Peer-Ansatz einbezogen werden.
  • Regierungsbezirk Münster: Mit der Förderung wird die Einrichtung eines Netzwerks "Sexualität und Gesundheit" im Regierungsbezirk Münster, insbesondere in den ländlichen Regionen unterstützt. Die vernetzte Zusammenarbeit von Medizin, Öffentlichem Gesundheitsdienst, Aidshilfe und weiteren Nichtregierungsorganisationen, eine gesicherte Weiterleitung innerhalb der Kooperationspartner*innen und ein offener und schamfreier Zugang sollen in die Fläche gebracht werden.
  • Rhein-Sieg-Kreis, Bonn: Mit dem Aufbau des Kompetenznetzwerkes "Netzwerk 53 – Netzwerk Sexualität und Gesundheit" in der Region Rhein-Sieg/Bonn, werden Hausärzt*innen mit HIV-Schwerpunktbehandler*innen in Köln und der Ambulanz Infektiologie und Immunologie des Universitätsklinikums Bonn vernetzt. Ziel des Projektes ist es, die haus- und fachärztliche Versorgung von Menschen mit HIV im ländlichen Raum zu verbessern, Angebote der Prävention, Beratung und Testung von HIV und STI auszubauen und die Informationen darüber den Menschen im Rhein-Sieg-Kreis zugänglicher zu machen.

Die ausführlicheren Projektskizzen finden Sie in unserem Spotlight "Netzwerke Sexualität und Gesundheit".

 

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