Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

AOK Nordost übernimmt HIV-PrEP-Kosten

Foto: flügelwesen, photocase.de18. Juni 2019 - Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) und die AOK Nordost haben rückwirkend zum 1. Mai 2019 einen Versorgungsvertrag zur HIV-Prä-Expositons-Prophylaxe geschlossen.

Versicherte der AOK Nordost, die ein erhöhtes individuelles Risiko für eine sexuell übertragbare Infektion (STI) haben, können ab sofort am Versorgungsprogramm "HIV & STI Prophylaxe Berlin" teilnehmen. Gemeinsam mit der dagnä soll die Betreuung der Patient*innen durch eine leitliniengerechte und qualitätsgesicherte Beratung, Betreuung und Behandlung verbessert werden.

Der Fokus des Versorgungsprogramms beschränkt sich nicht nur auf die Erstattung der medikamentösen PrEP. "Einfach nur das Medikament zu erstatten, greift aus unserer Sicht zu kurz", sagt Susanne Dolfen, Leiterin der Unternehmenseinheit Arzneimittelversorgung der AOK Nordost, die auf die Erfahrungen, die man in anderen Ländern wie den USA oder Australien nach PrEP-Einführung gemacht hat, verweist.

Die Einnahme der PrEP zum Schutz vor einer Infektion mit HIV gehe dort mit einem Anstieg von weiteren sexuell übertragbaren Infektionen einher. Auslöser hierfür könnte ein verändertes und risikoreicheres Sexualverhalten, beispielsweise durch häufigeren Kondomverzicht sein.

"HIV, aber vor allem andere STIs – wie etwa Syphilis oder Gonorrhoe – sind seit einigen Jahren in Deutschland generell stärker zu verzeichnen", stellt Dr. Axel Baumgarten, Vorstand der dagnä fest. "Erfolgreiche Prävention muss aber immer auch Veränderungen im Risikoverhalten berücksichtigen. Das Programm gibt hier durch Qualität und Beratung die richtigen Impulse", erläutert Baumgarten. Der zweite Schwerpunkt liegt deshalb in der Beratung und Aufklärung rund um sexuell übertragbare Infektionen und deren Vermeidung.

Mehr lesen Sie unter aok.de.

Mehr zur HIV-PrEP finden Sie in unserem Spotlight HIV-PrEP.

 

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