Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Naloxon jetzt verschreibungsfähig

Foto: pixelaway, photocase.de14. September 2018 - Ab sofort ist auch in Deutschland ein verschreibungspflichtiges und erstattungsfähiges Naloxon-Nasenspray erhältlich, das bei Opioid-Überdosierungen Leben retten kann. Dies teilte laut der Deutschen AIDS-Hilfe das Bundesgesundheitsministerium am 13.09.2018 mit.


Naloxon-Nasenspray kann Leben retten

Bei rechtzeitiger Anwendung kann Naloxon Folgeschäden einer Überdosierung und Todesfälle durch einen Atemstillstand verhindern. Zugelassen ist das Nasenspray ab 14 Jahren. Verschrieben werden kann es nur an Opioid-Konsument*innen.

Da man das Gegenmittel bei einer Überdosierung nicht selbst anwenden kann, liegt dem Medikament eine Informationskarte für Patient*innen und Betreuer*innen bei. Sie informiert über die korrekte Anwendung, die richtige Lagerung der Patient*innen und darüber, dass auf jeden Fall der Rettungsdienst gerufen werden soll.


Große Chance für die Reduktion drogenbedingter Todesfälle

Laut Dirk Schäffer, Drogenreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, sind etwa 60 bis 70 Prozent der in Deutschland dokumentierten drogenbedingten Todesfälle die Folge einer nicht gewollten Überdosierung mit Opioiden wie Heroin, Fentanyl und anderen Medikamenten. Durch eine bundesweite und möglichst flächendeckende Verordnung von Naloxon-Nasenspray an Drogengebraucher*innen bestehe nun erstmals die Chance, die Anzahl der drogenbedingten Todesfälle deutlich zu reduzieren.

Weitere Informationen, wie die Trainingskarte für Patient*innen und Betreuende, Informationen auf den Seiten der Europäischen Kommission und Informationen der Europäischen Arzneimittelagentur finden Sie unter aidshilfe.de.

 

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