Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

HIV & Arbeit: Diskriminierung und kein Ende

Foto: blindguard, photocase.de30. Juli 2018 - Im Rahmen der in der vergangenen Woche stattfindenden Internationalen AIDS Konferenz 2018 stellte die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) gemeinsam mit dem Globalen Netzwerk von Menschen mit HIV (Global Network of People Living with HIV) am Donnerstag ihren jüngsten Bericht zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV in der Arbeitswelt vor.

Der auf Grundlage von 13 Länderumfragen mit mehr als 100.000 Interviews verfasste Bericht untersucht weltweit die Lebensumstände von Menschen, die mit HIV leben.


Kein Ende trotz jahrelanger Bemühungen

Shauna Olney, Leiterin der ILO-Abteilung für Geschlecht, Gleichheit, Vielfalt und AIDS, zog bei der Vorstellung des Reports eine enttäuschende Bilanz: "Es ist traurig zu sehen, dass Stigmatisierung und Diskriminierung trotz jahrelanger Bemühungen immer noch existieren und anhalten."

Dies gelte insbesondere auch in der Arbeitswelt. Obwohl Fortschritte in der medizinischen Versorgung von Menschen mit HIV erzielt worden seien, die diesen die Aufnahme von Arbeit oft uneingeschränkt ermöglichen, seien viele Betroffene weiterhin Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt.

Die erhobenen Daten unterstreichen dies: In zehn von 13 Ländern sind mindestens 30 Prozent der Menschen mit HIV arbeitslos, bei HIV-positiven Jugendlichen ist eine noch höhere Rate zu verzeichnen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie zeigt, dass bei Bekanntwerden ihres HIV-Status viele Menschen ihre Arbeit verlieren, oft aufgrund von Diskriminierung durch Arbeitgeber*innen und Arbeitskolleg*innen.

"Die medizinische Behandlung alleine reicht nicht aus. Wir müssen härter daran arbeiten, Stigmatisierung und Diskriminierung an den Arbeitsplätzen zu reduzieren. Menschen mit HIV haben ein Recht zu arbeiten und niemand darf ihnen dieses Recht verwehren", appellierte Olney.

Mehr lesen Sie unter unric.org.

Den Bericht finden Sie unter ilo.org.

 

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